Eine Tour durch das Territorium von Ferrara, wo sich der Zauber der Natur mit dem besonderen Reiz von antiken Städten verbindet, die reich an Geschichte und Kultur sind, gibt nicht nur Gelegenheit diese Ortschaften näher kennenzulernen, sondern auch Bekanntschaft mit den Traditionen ihrer Gastronomie zu machen. Die Vielfalt der typischen Ferrareser Produkte wird durch althergebrachte und neue Rezepte hervorgehoben, die ihren Ursprung in der bäuerlicher Tradition haben können und sich durch einen einfachen, ansprechenden Geschmack von naturbelassenem Charakter auszeichnen oder raffinierte Schöpfungen der Hofköche sind, die für die Herren von Este lukullische Köstlichkeiten zubereiteten. Vom Brot zum Obst, von den verschiedenen Gemüsesorten zum Fisch, von den Wurstwaren bis hin zu erlesenen Weinen kommt jede Verkostung einer Entdeckung gleich.
Berühmt ist die örtliche Küche für die typischen Produkte weiter Auswahl und bestens vorbereitet. Bei der Ferrareser Küche, herausragend unter den ersten, sind die mit Kürbis und Parmesankäse gefüllten "Cappellacci" und der "Pasticcio di Maccheroni" (Makkaroni-pastete), ein wahrer Triumph der antiken höfischen Tradition: eine süße Teigkruste umschließt Makkaroni in Bèchamelsoße und weißem Ragout, deren Geschmack durch Pilze und Trüffel verfeinert wird. Unter den Romagnolischen Köstlichkeiten, hausgemachte Nudeln: "Tagliatelle" (Eierbandnudeln) und "Lasagne" mit der klassischen Fleischsoße zubereitet, köstliche und raffinierte "Cappelletti" (die Form als Tortellini) mit Käse gefüllt, in Kapaunbrühe gekocht. Ebenso beliebt sind die "Passatelli", deren Teig aus geriebenem Brot, Ei, Parmesankäse und Muskatnuss durch ein spezielles Sieb gedrückt wird, bevor die so erhaltenen, "wurmartigen" und schmackhaften Nudeln direkt in heiße Hühnerbrühe fallen und darin in wenigen Minuten gekocht werden.
Unumstrittenes Symbol der Ferrareser Gastronomie, ist die "Salama da sugo" (Salami mit Soße), eigentlich ein traditionelles Weihnachtsgericht, das jedoch bei Feinschmeckern auch in vielen anderen Momenten bei Tisch nicht fehlt, sehr heiß auf zartem Kartoffelpürree serviert wird.
Die ersten Notizen über diese Wurstart gehen sogar auf das 15. Jahrhundert zurück, wie ein Schreiben von Lorenzo der Magnificus an Ercole II von Este bezeugt.
Es handelt sich um eine seltene Mischung aus Schweinefleisch, herzhaft abgeschmeckt mit Gewürzen und Rotwein, die ihren unverkennbaren Geschmack nach einer langen Reifezeit erreicht, während der sie in ihrer runden Hülle getrocknet wird, an der Decke aufgehängt oder unter Asche in einem kühlen und gut gelüfteten Raum und zwar stets im Dunkeln, aufbewahrt.
Diese schmackhafte Wurst, die noch nach herkömmlichen handwerklichen Prinzipien hergestellt wird, kann in zahlreichen Metzgereien von Ferrara gekauft werden, die traditionsgemäß eine Produktion von hochwertiger Qualität garantieren.
Vor der Zubereitung wird die Salami in lauwarmes Wasser gegeben und ruht für eine ganze Nacht, dann umhüllt man die Wurst mit einem feinen Leinentuch und gibt sie in einen Topf, in dem sie bei schwachem Feuer mindestens fünf Stunden kochen muss, wobei sie mit Hilfe eines Holzstabs, der auf den Topfrand gelehnt wird, in der Schwebe gehalten wird, um den Kontakt mit den Wänden und dem Boden des Topfes zu vermeiden.
Die Bewohner von Po Deltas sind außerdem Künstler im Grillen von Fleisch und verschiedener Arten von Fisch, die das Meer in Reichlichkeit anbietet. Dazu wird die traditionelle Romagnolische "Piadina" oder Ferrareser Brot, das "Paar" genannt, serviert, unverwechselbare und raffiniert gespreizte Form. Die berühmte "Paar" hat einen zentralen Körper, der Knoten oder Band genannt wird aus dem sich zwei gewundene Körner entwickeln, die in Punktform enden. Knusprig oder weich, mit Öl angereichert oder ohne jegliche Zusätze von Fett, stellt das Brot von Ferrara ein Kleinod der italienischen Gastronomie dar.
Die kulinarische Tradition ist vielfältig und reich an Gaumenfreuden: Der Aal, der "Koenig" der Tafel, ist nach wie vor eine typische Spezialität der Gegend von Comacchio und kann in recht unterschiedlichen Zubereitungen genossen werden, wobei er besonders in der Weihnachtszeit zu den traditionellen Gerichten zählt. Die kulinarische Palette reicht vom zarten Rissottogericht zur Aalsuppe alla "Schnabel von Esel", begleitet von knuspriger "Polenta" (Maisbrei). Unter den 48 raffinierten Aalrezepten, die in dieser Region bekannt sind, fehlt es nicht an auserlesenen Spezialitäten, wie Aalfilets in süßsaurer Soße, die jeder Nouvelle Cuisine gerecht werden. Doch einmalig bleibt der herrliche Duft, den der gegrillte Aal verbreitet: sein zarter Geschmack bietet dem Feinschmecker ein echtes kulinarisches Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst.
Auch Miesmuscheln, Kammuscheln, Venusmuscheln, Ährenfische, Meeräschen und Barsche zu den lokalen Spezialitäten gehören. Die Gerichte mit Pilzen und Trüffeln aus den Pinienhainen dagegen machen uns vergangene Zeiten und vergessene Aromen wieder gegenwärtig.
Vom nördlichen Ferrareser Raum, wo der Panfilia Wald eine Trüffelzone von außerordentlicher Bedeutung ist, bis zu den herrlichen Oasen des Po Delta Parks führen die Strassen durch ein großes Territorium, in dem der Trüffel dank des Schwemmlandbodens und einer Vielzahl von besonders geeigneten Baum und Straucharten ausgezeichnet wächst und in verschiedenen Arten und teilweise überraschenden Groessen zu finden ist. An diesen Strassen liegen zahlreiche Restaurants, die das Markenzeichen der Initiative "Ferrara, Boden, Wasser und Trüffel" tragen und dem Besucher, der Gastronomie und Tourismus miteinander verbinden möchte, herzliche Gastfreundschaft bieten. Von September bis Januar, wenn dieser wertvolle unterirdische Pilz heranreift, stellen die "Ferrareser Strassen des Trüffels" einen interessanten Typ für eine Tour durch die Provinz von Ferrara dar, die der Entdeckung der gastronomischen Traditionen gewidmet ist, in denen der Trüffel in antiken und modernen Rezepten Protagonist von Gerichten ist, die jeden echten Feinschmecker zufrieden stellen können.
In unserer Provinz wächst der Kürbis mit seinem intensiv orangefarbenen Fleisch, kompakt, von zartem Geschmack und bissig, in Böden von einzigartigen organoleptischen Eigenschaften, die ihm eine außergewöhnliche Qualität sichern. Diese Produktion hat eine wesentliche wirtschaftliche und gastronomische Bedeutung, in der traditionellen lokalen Küche sind die "Cappellacci di zucca" (Teigtaschen mit Kürbisfüllung) eines der hauptsächlichen Gerichte, doch die köstliche Frucht findet auch in zahlreichen anderen Zubereitungen Verwendung.
Die Reiskultur ist in diesem Gebiet noch nicht lange vertreten und stellt ein unerlässliches Mittel dar, um die stark salz- und säurehaltigen Boeden zu "waschen" und zu erneuern und sie von diesen Elementen zu befreien, die für andere Kulturen eine wesentliche Beeinträchtigung darstellen können. Die beliebtesten Reissorten der Ferrareser Produktion sind: Carnaroli, Arborio, Originario, Baldo und Vialone Nano.
Schließlich ist der "Pampepato" zu nennen, das typische Ferrareser Gebaeck, das vor vielen Jahrhunderten von den Nonnen des ehrwürdigen Klosters Corpus Domini erfunden und früher für die Weihnachtsfeiertage hausgemacht wurde: es besteht aus einem gewürzten Kakaoteig mit Mandeln und kandierten Früchten, der mit einer dicken Schicht geschmolzener Schokolade überzogen ist. Zu den berühmten Romagnolischen Süßspeisen gehört der "Ciambella" (Ringkuchen) und die "Zuppa inglese" (in Schichten aus Konditorcreme mit rotem Likör getränkten Biskuitböden).
In der Produktion von Obst hat Ferrara seit Jahrzehnten eine Führungsposition auf nationaler und internationaler Ebene. Die Birnenproduktion ist aufgrund der besonderen organoleptischen Eigenschaften des Erzeugnisses von wesentlicher Bedeutung. Als Frischobst oder teilweise verarbeitet stellen die Früchte aus dem Gebiet von Ferrara eine erlesene Vielfalt an Farben und Sorten dar: Pfirsiche, Birnen, Äpfel, Trauben, Kirschen, Aprikosen, Wasser- und Honigmelonen geben jeder Festtafel eine herrliche Duft- und Geschmacksnote.
Qualitätsweine, berühmt auch im Ausland, wie die Ferrarese herbe von "Bosco Eliceo" DOC: der Fortara, der Sauvignon und der Merlot und die Romagnolische der Sangiovese, der Albana und der Trebbiano, vervollkommnen den Rahmen der Delta-Po-Gebiet Gastronomie, zur Freude aller Feinschmecker.
Aalfest in Comacchio, Anfang Oktober, Infos Phon 0533 310161;
Fest der Venusmuschel in Goro, Ende Juli, Fischfest in Gorino, Juni, Infos Phon 0533 995030
Salami mit Soße-Fest in:
Buonacompra (Cento), Ende Juli, Infos Phon 051 6843390;
Madonna Boschi (Poggio Renatico), Anfang September, Infos Phon 0532 829993
Trüffelfest in Sant'Agostino (Ferrara), Anfang September, Infos Phon 0532 350300
Kürbisfest in:
Pontelangorino, 3. in der zweiten Augusthälfte, Infos Phon 0533 719110;
Ostellato, November, Infos Phon 0533 681359
Fest der Erdbeeren in Lagosanto (Comacchio), in der zweiten Maihälfte, Infos Phon 0533 681359;
Wassermelonenfest in Filo d'Argenta, erste Augustwoche, Infos Phon 0532 853254;
Fest der Birnen in Renazzo di Cento, Ende Juli, Infos Phon 051 6843390;
Fest der typischen Produkte in Argenta, Anfang September, Infos Phon 0532 853254
Brotfest in Bondeno (Ferrara), Mitte Oktober, Infos Phon 0532 899258
Reis auf dem Tisch in Ferrara, Ende November, Infos Phon 0532 234251